Verzicht auf Präsenzgottesdienste

Ab dem 2. Advent werden wir auf Präsenzgottesdienste verzichten. Diese Entscheidung ist alles andere als leichtgefallen. Unter einer Inzidenz von 800 wären Gottesdienste in der Kirche noch möglich gewesen, allerdings nur unter großen Auflagen (kein Gesang, maximal 30 Minuten, Abstand 2 Meter etc.).

Angesichts der derzeitigen Lage und den verschärften Bedingungen, werden wir ab dem 2. Advent vorerst ausschließlich Onlinegottesdienste anbieten. Wir hoffen und beten, dass die Infektionswelle gebrochen wird und wir bald wieder zu Präsenzgottesdiensten zurückkehren können.

Uns scheint, es gibt gerade keine gute Entscheidung, es gibt nur die „bessere“ Entscheidung. Trotzdem wollen wir darauf vertrauen, dass gerade jetzt Menschen mit dem Evangelium erreicht werden.

Für die Kinderkirche überlegt sich das Mitarbeiterteam eine Alternative zum bisherigen Kindergottesdienst. Näheres dazu wird bald bekanntgegeben.

Nachtrag: Die Inzidenz von 800 wurde am 30.11. überschritten.

3 Kommentare zu „Verzicht auf Präsenzgottesdienste

  1. Hallo zusammen,
    ich habe mir lange und gründlich überlegt, ob ich hierzu etwas schreiben soll. Nun ich mach mal… Ja, keine Entscheidung ist einfach und doch sollte sie es sein.
    Ich kann die extra Auflagen eigentlich nicht verstehen, ja kann sich die Kirche auferlegen was sie möchte. Doch die Absage von Realen Gottesdiensten finde ich nur Aufgrund der Zahlenspiele nicht als gerechtfertigt an. Auflagen, von staatlicher Seite gibt es in dieser Form nicht.

    Ich baue meinen Glauben nicht auf die Umstände, und diese habe ich privat schon schlimmere erlebt, sondern das gerade in einer Zeit der Vereinsamung, Versammlungen wichtig sind.
    Biblisch kann man nichts finden das Versammlungen abgesagt werden, nur weil die Zahlen so spielen.

    Man hat ein großes Gebäude, haltet Abstand, zieht Masken an (gerade wissenschaftlich bewiesen das ffp2 Masken sehr gut schützen können). Die Ansteckungen steigen trotz Gottesdienstabsage…. ich glaube das die Kirche ein Ort sein soll, wo Menschen Willkommen sind. Wo Veranstaltungen stattfinden, gerade in Schwierigen Zeiten und jeder selbst eine Entscheidung treffen kann, ob er kommen möchte oder lieber Online zuschaut.

    Ich hatte wirklich überlegt wieder in die Evangelische Kirche zu kommen, nicht nur zum Gottesdienst. Nun, wenn ich aber in eine Kirche gehe die Angst und Vorsicht allein ihr Dasein lebt…. und man komme nicht mit Fürsorge…denn Sorgen sollte jeder erst für sich, in seiner Entscheidung, ob er in den Gottesdienst gehen möchte oder nicht.

    Es kommt, wie es kommt, ich selbst bin nun froh nicht nur in der Evangelischen Kirche meinen Auftrag zu leben. Ja, und dass es andere Kirchen, mit den Auflagen ebenso ernst nehmen und Gottesdienst feiern.

    So liebe evangelischen Geschwister, stellt euch ein das es auch dieses Jahr nur einen Online-Gottesdienst zu Weihnachten geben wird…oder betet und glaubt das die Zahlen bis dahin sinken….

    Ja und zum Schluss, sind es die Mitarbeiter für den Gottesdienst die ihren Dienst nicht machen würde, wenn Publikum kommen würde? Ja, dann könnte man darüber reden.

    Allgemein nur den Zahlen glauben und Veranstaltungen nicht durchführen (Online ersetzt nicht die realen Gottesdienste) …. Schaut man in die Geschichte, schaut man auf Jesus Christus kann man auch anderes mit mehr Fantasie geprägte Menschen finden.

    Weisheit und kreative Ideen des Umsetzten waren immer gefragt und wären möglich, selbst wenn die Zahlen noch mehr steigen ……

    Bleibt treu im Glauben und steht gerade jetzt stark im Glauben und macht alle Entscheidungen nicht als Menschen zu gefallen, sondern allein Gott. damit Menschen einen Ort finden der Ruhe und des Friedens…ob geimpft oder ungeimpft.

    in einer Kirche muss immer Raum sein das Begegnen untereinander und des Austausches, auch im Gottesdienst.

    Viele Grüße

    Michael Idler

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    1. Lieber Herr Idler, vielen Dank für Ihre Zeilen und Ihr deutliches Plädoyer für Präsenzgottesdienste! Ich lese daraus große Wertschätzung für Präsenzgottesdienste, die wir alle gerade schmerzlich vermissen. Als König David sich danach sehnte „zu schauen die schönen Gottesdienste des HERRN“, dachte er sicher nicht an Onlinegottesdienste. 😉.

      Dass wir zur Zeit ausschließlich online Gottesdienst feiern lag nicht an einzelnen Mitarbeitern. Für die Verantwortlichen war es das Abwägen zwischen drei von der Landeskirche vorgegebenen Möglichkeiten: Möglichkeit 1 Gottesdienste draußen (wettertechnisch und logistisch war das schwer vorstellbar), Möglichkeit 2 in der Kirche, maximal 30 Minuten ohne Singen und mit 2G oder Möglichkeit 3 Onlinegottesdienste (diese Variante ist nur vorübergehend gedacht).

      Letztlich ist die Entscheidung für Onlinegottesdienste gefallen. Der Verzicht auf Gesang in der Adventszeit und ein Gottesdienst, der höchstens 30 Minuten gehen darf, war in unserer Aldinger Situation schlecht vorstellbar. Aber ganz klar, dass das auch unterschiedlich gesehen werden kann!

      Sobald sich die Lage entspannt, werden wir sicher neu bewerten. So hoffe ich, dass wir bald wieder Präsenzgottesdienste feiern, im Sinne von Psalm 27,4 und gleichzeitig Gottes Schutz und Segen erleben (Ps 27,5!).

      Danke nochmals für Ihren Kommentar, den ich gerne an meine Pfarrerskollegen weitergebe.
      Herzliche Grüße
      Oliver Helmers

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      1. Hallo Herr Pfarrer Helmers,
        vielen Dank für die Antwort und ja klar das ist alles nicht unbekannt. Die Frage ist nur, warum sich die Evangelische Kirche selbst so schwertut, nicht im Vorausgehorsam zu agieren. Also warum man sich hier selbst im Wege steht, und die Vorschriften erlässt die vor Ort jeden Spielraum nehmen.
        Den Gleichheitsgrundsatz kann es hier eigentlich nicht geben, sondern nur die Entscheidung der einzelnen Gemeinden, vor Ort.

        nun, ich gehe in Präsenzgottesdient weiter, vor Ort und bin sehr froh, dass es hier mehr Auswahl gibt. Insbesondere, wenn man selbst im Predigtdienst steht.

        Ich wünschte hier, das mehr darüber nachgedacht wird, bei allem Sicherheitsbedenken. Aber dies ist auch eines der Luxusprobleme in unserem Land….

        Weitere Diskussionen, hier erübrigen dies hier….sollte eben nur mal eine Anregung sein.

        Liebe Grüße

        Michael Idler

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